Mariendistel


Mit ihr fing eigentlich alles an, der Mariendistel: Mein Pferd Merlin hatte lange Zeit schlechte Leberwerte und keiner hatte eine Erklärung. Geholfen hat dem Schwarzen die Mariendistel. Kuren mit gemörserten Früchten haben geholfen, aus ihm wieder ein gesundes und fröhliches Pferd zu machen. Und ich habe über die Mariendistel die fabelhafte Welt der Heilpflanzen entdeckt. Der Rest ist Geschichte.


Wirkungen

Die Mariendistel gehört mittlerweile zu den am besten untersuchten Heilpflanzen. Keine andere Heilpflanze kann ihr im Bezug auf ihre leberzellschützende (hepatoprotektive) Wirkung das Wasser reichen! Sogar bei einer Knollenblätterpilzvergiftung kann der Tod durch den Wirkstoff Silymarin verhindert werden – solange er innerhalb von 24 Stunden als Infusion verabreicht wird. Die Mariendistel und ihr Flavonoid-Gemisch Silymarin regen die Leberzellregeneration an und verhindern bei einer Leberzirrhose die Umwandlung von Leberzellen in Bindegewebe (antifibrotisch). Darüber hinaus wirkt sie entzündungshemmend (antiphlogistisch) und antioxidativ. Die Erfahrungsheilkunde empfiehlt Mariendistel bei Fettleber, Leberkopfschmerz (die Leber ist zwischen 1 und 3 Uhr nachts aktiv), Migräne und Übelkeit. Auch vor und nach Chemotherapien hat sich Mariendistel bewährt, weil sie die Leberzellen vor den zerstörerischen Strahlen schützt.


Inhaltsstoffe

  • Silymarin (Komplex aus drei Flavonoiden: Silybin A & B, Silychristin Silydianin)
  • Eiweiß
  • Schleime
  • Fettes Öl

Anwendungen

Als Lebertee werden Mariendistelsamen, Artischockenblätter, Schafgarbenkraut, Fenchelfrüchte, Süßholzwurzel und Pfefferminzblätter zermörsert, mit heißem Wasser überbrüht und 10 Min. ziehen lassen. 6 bis 8 Wochen täglich 3mal 1 Tasse. Mariendistel sollte über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden: 3 bis 6 Monate sind sinnvoll. Es besteht kein Gewöhnungseffekt.
Bei ernsthaften Erkrankungen empfiehlt es sich auf Fertigpräparate zurückzugreifen (200 – 400mg Silyamarin täglich).


Anbau und Ernte

Der Boden sollte gut tiefbearbeitet und locker sein. Die Samen können zwischen März und April direkt an Ort und Stelle ausgesät werden. Eventuell benötigt die hübsche Distel für den Anfang einen Schneckenschutz. Ansonsten ist sie recht anspruchslos. Die Früchte werden geerntet, sobald die Hüllblätter der Blüten trocken sind und sich die ersten weißen Pappushaare zeigen. Unbedingt nachtrocknen und luftdicht aufbewahren.


Steckbrief

Botanischer NameSilybum marianum
FamilieKorbblütler (Asteraceae)
Verwendetes PflanzenteilFrüchte (Cardui mariani fructus)
Bodenbeschaffenheittiefgründig, locker
ph-WertNeutral ph-Wert 6,5 bis 7,5
FeuchtigkeitTrocken, durchlässig
LichtverhältnisseSonnig
Wuchshöhe150 cm
Wuchsbreite50 cm
BlütezeitJuni bis September
BlütenfarbePurpurrot
InsektenfreundlichJa
FrosthärteNicht frosthart
Ein- oder mehrjährigZweijährig, Blüte im 2. Jahr, Selbstaussaat