Rotöl aus Johanniskraut

Für einen wohltuenden Ölauszug aus Johanniskraut erntet ihr sowohl verblühte als auch frische Blüten, Knospen und ein paar Blättchen. Denn auch in ihnen ist das auffällig rotfärbende und antiviral wirkende Hypericine enthalten. Gut erkennbar sind die kleinen Öldrüsen als schwarze Pünktchen, wenn man Blatt und Blüte gegen das Licht hält. Beides wirkt dann wie „perforiert“. Daher auch der lateinische Namenszusatz Hypericum perforatum.

Wenn ihr Euch nicht sicher seid, ob es sich bei dem geernteten Kraut um das Richtige handelt, könnt ihr die Blüte zwischen den Fingern zerreiben: Es sollten dann kleine rote Punkte oder Streifen auf euren Fingern sichtbar werden. Das erwähnte Hypericin.
Johanniskraut enthält auch Hyperforin. Hyperforin wirkt antibakteriell und entzündungshemmend baut sich in der Sonne sofort ab. Daher wurde in der Heilpflanzenschule in Freiburg gelehrt, den Ölauszug nicht in der Sonne auszuziehen.


Johanniskrautöl – So geht’s

  • Blüten, Knospen und Blättchen zusammen mit einem guten, kaltgepressten Olivenöl oder Sonnenblumenöl im Mörser zerreiben.
  • Dabei löst sich das Hypericin und geht in das Öl.
  • Den Öl-Pflanzenbrei in ein sauberes Glas füllen und mit dem restlichen Öl aufgießen.
  • Wichtig, es müssen alle Pflanzenteile mit Öl bedeckt sein, da sonst Schimmelgefahr droht.
  • Die Mischung ca. 1 Woche mit einer luftdurchlässigen Kompresse abdecken, damit die Feuchtigkeit aus dem Pflanzenmaterial entweichen kann. Dabei sollte das ganze im Dunkeln stehen.
  • Danach könnt ihr das Glas verschließen und für ca. 4 bis 5 Wochen stehen lassen – ebenfalls im Dunkeln.

Nach den 4 bis 5 Wochen könnt ihr das Öl durch ein Sieb mit eingelegtem Tee- oder Kaffeefilter abgießen. Im Dunkeln hält sich das Öl ca. 1 Jahr. Es kann auf unterschiedlichste Weise angewendet werden.


Anwendungen

Innerlich:
Bei Reizmagen oder zur Ausheilung von Magen-Darm-Geschwüren nehmt ihr über mehrere Wochen 3x täglich 1 TL. Wie immer gilt auch hier: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

Äußerlich:
Als pflegendes Hautöl bei spröder, rissiger und trockener Haut. Es kann auch bei Schürf- und Schnittwunden angewendet werden sowie bei Sonnenbrand (1. Grad).
Eine Massage mit Rotöl hilft bei Muskelkater und verspannten Muskeln. Bei Gürtelrose soll das Abtupfen der betroffenen Stellen mit Rotöl Linderung verschaffen.

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