8/9 Der Giersch

Giersch war ein Bestandteil der traditionellen „Neunkräutersuppe”. Daher stelle ich ihn Euch heute als achte von neun einheimischen Wildpflanzen vor. Heute kennt man ihn eigentlich nur als „Unkraut”, denn über seine weitläufigen Wurzeln verbreitet er sich schnell und bildet ebenso weitläufige Teppiche.

Unsere Vorfahren schätzten den Giersch als leckeres Wildgemüse. Und das nicht nur bei der armen Landbevölkerung, sondern auch am polnischen Hof des 14. Jahrhunderts. Also ein wahrlich königlicher Gemüsegenuss!

Giersch ist aber nicht nur Genuss. Er ist auch Heilmittel: Im Mittelalter wurde er bei Gicht und Rheuma angewendet. Aufschlussreich ist auch sein lateinischer Name: Aegopodium podagraria. Podagra steht für die Gicht im großen Fußzeh. Aegopodium (griech.) = Ziegenfuß bezieht sich auf die Blattform, die dem Abdruck eines Ziegenfußes wohl ähnlich sieht.


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Wie erkenne ich Giersch?

Aus dem weitläufigen Wurzelwerk (Rhizome) treibt der Giersch im Frühling meist drei eiförmige, an der Seite oft fiederspaltige Blätter. Die Blätter sind doppelt dreizählig, d.h. die drei Blattfiedern sind nochmal in drei Blätter aufgeteilt. Der Stiel ist dreieckig und V-förmig.
Giersch wächst an feuchten Waldrändern und kommt meist in Gruppen vor. Im Sommer erscheinen die weißen Doldenblüten. Die beste Erntezeit ist vor der Blüte zwischen April und Mai.


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Wie wirkt Giersch?

Leider wurde dem Giersch von der modernen Phytotherapie bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wie Wiesenlabkraut und Vogelmiere ist er wenig wissenschaftlich erforscht. Was man heute allerdings weiß:

  • Giersch ist stoffwechselanregend, blutreinigend und harntreibend. Daher ist er ein wichtiges Wildkraut, mit dem wir im Frühjahr Stoffwechsel und Kreislauf in Schwung bringen können.
  • Giersch hat antikarzinogene Wirkung und ist damit ein gutes Mittel zur Krebsprophylaxe
  • Giersch wirkt verdauungsfördernd
  • Giersch soll auch eine antirheumatische und entzündungshemmende Wirkung haben.

Wie kann ich Giersch essen?

Die jungen, glänzenden Blätter haben ein fein-würziges Aroma und schmecken sehr lecker im Salat. Blätter und Stengel können wie Spinat gedünstet und für Aufläufe, Suppen, Pestos oder zu Nudelgerichten und Eierspeisen genutzt werden.

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